Bremen, 6. März 2015. Seit 1990/91 sind Informationen, in welchem öffentlichen Gebäude
das gesundheitsschädliche Material Asbest verbaut worden ist, in einem
„Asbestkataster“ bei Immobilien Bremen (IB) gespeichert. Diese Erkenntnisse sollen
nun mit Blick auf die Verwendung von Asbest in Spachtelmassen und Putzflächen in
den Kindertagesstätten der Stadtgemeinde Bremen erweitert werden.
Den Ausschlag dafür gab die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren bei
Sanierungsarbeiten in einigen Einrichtungen Asbestfasern auch in Putz und
Spachtelmassen entdeckt worden sind. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen
des Senatsbauprogramms 2013 beschlossen, eine systematische Untersuchung
hinsichtlich dieser Baustoffe einzuleiten.
Dafür entnehmen gegenwärtig Mitarbeiter beauftragter Ingenieurbüros Materialproben
in ca. 90 vor 1992 errichteten Kitas, die potentiell in Frage kommen. Die Proben
werden anschließend auf Asbestbestandteile hin untersucht. Vorgesehen ist, an
mehr als 2.500 Stellen Proben zu entnehmen, etwa an Wänden und Decken, in
Heizkörper- und Fensternischen oder Fliesenspiegeln. Ihre Auswertung soll unter
anderem Klarheit darüber schaffen, welche Bauteile unbelastet sind.
Die entsprechenden Informationen, ob Asbest festgestellt wurde oder nicht, gelangen
mittels eines Berichtsformulars in das IB-Asbestkataster. Bei normaler Nutzung
der Gebäude ist Asbest in fest gebundener Form nicht gefährlich. Die im Kataster
gespeicherten Hinweise werden jedoch im Vorfeld anstehender Veränderungen von
Gebäuden, etwa bei Umbauten und Bauarbeiten, automatisch abgerufen.
Zur Vorbereitung der nun angelaufenen Probeentnahmen waren im vergangenen
Jahr im Rahmen einer Pilotphase sieben Kindertagesstätten untersucht worden. Die
während dieses Testlaufs gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der Methodik bilden
die Grundlage für die nun begonnene Maßnahme, für die es bislang bundesweit
noch keine allgemein anerkannten Regularien und Vorgehensweisen gibt. Bremen
betritt damit also Neuland.
Die Untersuchungen in den rund 90 Kitas, die durch das Gesundheits- und das
Gewerbeaufsichtsamt begleitet werden, sollen Ende Mai abgeschlossen sein. Die
anfallenden Kosten liegen bei ca. 275.000 Euro. Es ist vorgesehen, die Maßnahme
im Anschluss in den Grundschulen der Stadtgemeinde Bremen fortzusetzen.
Für Nachfragen:
Peter Schulz
Pressesprecher Immobilien Bremen | Telefon 0151 1255 8348
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